In der Vorrunde witzelten wir noch, als wir an der Strandpromenade entlang schlenderten: Sporting war geil, im Achtelfinale darf es gerne Benfica werden. Die Losfee hatte uns übrigens erhört! Die Freude war bereits nach der Auslosung groß und es wurden Flüge ab/bis Basel für läppische 76,- € gebucht. Da Simon Rücken hatte, reisten wir nur zu viert in die Hauptstadt Portugals, garniert mit 5 Mitgliedern des Fanclub Ortenaus.
Im selben Hostel untergekommen mischten wir am Montag Abend am Bairro Alto kräftig im Nachtleben mit. Zu mediterranen Gitarrenklängen und Bier ließ es sich lange aushalten. Am Spieltag strahlte immer mal wieder die Sonne und erreichte teilweise bis zu 17 Grad, was manche schon zum T-Shirt tragen animierte.
Wir gönnten uns in der Einkaufsstraße ein ausgedehntes Frühstück um danach die Filmszene des in der Vorrunde entstandenen Blockbusters „The amazing Sliderman“ nachzustellen. Die restliche Zeit verbrachten wir gemütlich in der Stadt.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir den Treffpunkt am Meer und folgten der Masse mit der U-Bahn zur Haltestelle des Estádio da Luz. Von da an begann das Drama mit den Einlasskontrollen. Über 3 Stunden wurden wir wie Vieh auf engstem Raum geleitet und durften uns erst nach Diskussionen mit der Polizei einmal erleichtern. Auch direkt vor dem Stadion spielte die Polizei ihre Macht aus und zögerten nicht mit dem Knüppel aus dem Sack. Unter dem Vorwand, dass das Kartenlesegerät defekt sei erreichten wir den Block erst Mitte der ersten Halbzeit. Nur komisch, dass nirgendwo Kartenlesegeräte oder Drehtore am Eingang vorgefunden wurden. Ein weiteres Zeichen, dass die Abneigung gegen die Polizei durchaus ab und an Berechtigungen finden könnten.
Die Stimmung im Block war dementsprechend schlecht und wurde auch nicht wieder besser. Selten auswärts so einen miserablen Support erlebt.
Das Spiel tat sein übriges. Die Mannschaft schaffte es nicht eine von 09 Großchancen zu verwerten. Das Ende vom Lied hieß 1:0 für Benfica und wir durften nach einer gefühlt ewigen Blocksperre wieder zurück in die Stadt. Am nächsten Morgen flogen wir recht früh wieder zurück in die Heimat. Langsam aber sicher verliert der BVB die Ziele aus den Augen. Dennoch heißt es nicht zu verzagen! Es gibt noch ein Rückspiel – Es gibt noch ein Pokal-Viertelfinale und es gibt noch etliche Spiele in der Bundesliga! Andere Vereine hätten gerne diese Probleme!
Heja BVB!