Zum zweiten Mal nach 2012 bekamen wir die Möglichkeit, ein Pokalfinale im Berliner Olympiastadion live zu erleben. Unsere Reise begann am 16.05.2014 gegen 12:30 Uhr in Oppenau. Nachdem wir alle eingesammelt hatten fuhren wir mit dem PKW nach Offenburg und parkten dort. Mit dem ICE ging es mit Stopp in BadenBaden und Fulda nach Berlin. Die knapp 7-Stündige Anfahrt war wieder einmal überragend und unglaublich lustig! Auch dieses Mal wählten wir als Unterkunft das Meininger Hostel Berlin-Mitte, von wo aus wir nur knapp 10 Minuten Fußweg zum Hackeschen Markt und dem Nachtleben von Berlin entfernt waren. Im Irish Pup Killkenny verbrachten wir den Abend vorm Finale und trafen zufällig eine Gruppe schottischer Fußballfans, deren Herz ausgerechnet für Celtic Glasgow schlug (einer davon war Hearts of midlothianAnhänger). Es war ein überragender „britischer Abend“, bei dem der ein oder andere seine EnglischKenntnisse wieder einmal auffrischen konnte. Die Diskussionen über Fußball mit Briten egal welcher Art sind immer wieder ein Genuss. Es ist zu hoffen, dass die CL-Auslosung endlich einmal ein Auswärtsspiel in Glasgow bereithält. Zumindest die Nummern unserer neuen Freunde sind in unseren Handys abgespeichert. Am Samstag konnte es Jochen nicht unterlassen, das komplette Zimmer mit lauten BVB-Gesängen zu wecken und auf den Final-Tag einzustimmen. Nach einem Frühstück in der Kamps-Bäckerei und einigen Getränken im Pub machten wir uns auf zum Brandenburger Tor, das nur 700 Meter entfernt lag (ob das nun Fahrtstrecke oder Luftlinie ist, entscheidet Tobi selbst☺). Ein obligatorisches Erinnerungsfoto mit dem Wahrzeichen Berlins durfte natürlich nicht fehlen. Danach machten wir uns mit der S-Bahn auf zum Zoologischen Garten bzw. der Gedächtniskirche, wo sich wieder tausende Borussen tummelten. Wie auch 2012 wurde am Breitscheidplatz ein MegaEvent unter dem Echte-Liebe-Slogan veranstaltet. Ob diese organisierten Veranstaltungen, die einer Konzert-Großveranstaltung gleichkommen im Sinne aller Fans sind, kann jeder Borusse selbst entscheiden. Gegen 16:30 Uhr machten wir uns auf zum Olympiastadion. Bereits an der S-Bahn musste man wieder die Sinnfreiheit mancher Sicherheitskonzepte feststellen. In die S-Bahnen durften nur Münchner und in die U-Bahnen mussten sich die Dortmunder quetschen. Dass aber in unserer U-Bahn eigentlich fast nur Münchner Anhänger waren juckte niemand. Es kam übrigens zu keinen Komplikationen – komisch. Im OlympiaStadion nahmen wir unseren Platz im Oberrang ein und hängten auch direkt unsere Zaunfahne auf. Nachdem die Freiburger A-Jugend ihren Sieg über die Blauen mit einer LAOLA-Welle feierte ging das Geschehen rund ums Pokalspiel endlich los. Die Stimmung im Block war an diesem Tag unserer Meinung einem Pokalfinale würdig. Nahezu die ganze Kurve zog die komplette Spielzeit mit und überstimmte die Erfolgsgaranten aus dem Süden locker. Vor Anpfiff glänzten beide Fanszenen mit tollen Choreos. Bei aller Abneigung ist auch die Choreo der Münchner Bayern lobend zu erwähnen. In der ersten Hälfte rettete zunächst Roman mit dem Gesicht gegen Robben, bevor Borussia besser ins Spiel kam. Torchancen blieben allerdings aus. Die zweite Hälfte war deutlich besser. Nach einem Freistoß von Nuri ging Borussia mit 1:0 durch Mats Hummels in Führung! Oder doch nicht? Der Linienrichter zeigte das Tor an. Schiedsrichter Meyer spielte allerdings lieber Richter und entschied sich gegen eine Schwarz-Gelbe Führung. Im Nachgang war übrigens auch den letzten Gegnern von Borussia Dortmund klar geworden, dass der Ball drin war, bevor er von Dante auf die Tribüne gewuchtet wurde. Anstatt mit einer Führung im Rücken um den Pokalsieg zu kämpfen kam es zu einer Verlängerung. Borussia war platt – Bayern auch. Und trotzdem hatten die Münchner wieder das Glück des Tüchtigen in Form von Arjen Robben, der in der 107. Minute zum 1:0 durch die Beine von Roman einschob. Borussia kämpfte aufopferungsvoll weiter. Kurz vor Schluss klärte Boateng in höchster Not den Schuss von Marco Reus zur Ecke. Die Entscheidung gelang Thomas Müller in der Nachspielzeit. Beim Abpfiff kam aus der Münchner Kurve wenig Jubel. Erschreckend. Alle Borussen streckten ihre Schals in die Luft und feierten die Mannschaft auf der Ehrenrunde für eine geile Saison, auch ohne erwähnenswerten Titel (den Chips-Cup vor der Runde zählen wir nicht dazu). Die Siegerehrung der Münchner ging dabei völlig unter. Wie auch in London war von lachenden und feiernden Münchnern nichts zu sehen. Auch die Berliner selbst meinten, dass die Bayern wohl nicht wüssten wie man feiert. Wir haben diesen Punkt dann einfach kurzerhand für euch übernommen liebe Bayern! Auch die Daheim-Gebliebenen unseres Fanclubs feierten im Schlüssel trotz der Finalniederlage! Warum? Weil wir stolz sind Teil dieses geilen Vereins zu sein! Am Sonntag ging es erneut per ICE über Schienen wieder zurück in die Heimat. Und wir werden immer Borussen sein – Es gibt nie, nie, nie einen anderen Verein – Dortmund, Dortmuuuuuund, Dortmund – Dortmund!