Mit der Fahrt nach Wembley zum Champions-League Finale buchten wir in dieser Saison bereits unsere 4. Auswärtsfahrt in diesem Wettbewerb. Es sollte ein anstrengender Trip in die britische Weltmetropole werden. Als Anreise wählten wir den Weg mit dem TGV nach Paris, wo wir den Freitagabend noch verbrachten und etwas ausdehnten. Am frühen Morgen flogen wir mit British Airways nach London Heathrow. Von da aus suchten wir den Bahnhof auf, wo wir am Sonntagmorgen wieder mit dem TGV abfahren sollten. Nachdem wir unser Gepäck verstaut hatten brachen wir auch direkt Richtung Trafalgar Square auf, wo man den Großteil der Schwarz-Gelben antraf. Und tatsächlich trafen wir auch wieder unseren Kumpel Frank aus der Schweiz mit dem wir schon des Öfteren im Bord-Bistro des ICE oder auch in Madrid gefeiert hatten. Er hat übrigens extra seinen Mexico-Urlaub mit seiner Freundin unterbrochen und ist mit Zwischenstopp in Miami und Orlando von Cancun aus nach London geflogen. Unglaublich der Typ! Nicht lange warteten wir, bis wir uns mit Bier aus dem Supermarkt eindeckten. Es waren beinahe Kriegszustände wie sich die Dortmunder um das Bier bemühten. Die Bayern-Fans schlenderten eher gemütlich durch die Einkaufstraßen. Gegen 16.00 Uhr fuhren wir dann mit der Metro zum ehrwürdigen WembleyStadion. Das Wetter spielte mit und so erstrahlte der Bogen des Stadions in der Sonne. Links und rechts der Trasse versuchte die UEFA Fanartikel zum überteuerten Preis loszuwerden. Nach einem kurzen Stopp bei LIDL ging es rein ins Stadion. Unsere Plätze befanden sich im Unterrang. Einfach nur überragend. Vor dem Spiel fand eine lächerliche Eröffnungsshow von der UEFA statt. Meine Fresse! Runter mit den Eintrittspreisen und weg mit dem Kack. Das will keiner der Fans sehen. Die Stimmung im Block war wohl auch aufgrund der Auslosungen nicht zu vergleichen mit einem Halbfinale in Madrid oder der Vorrundenpartie in Manchester. Da war deutlich Steigerungspotential vorhanden. Das Spiel begann rasant. Die Borussia beherrschte die Lederhosen in den ersten 20 Minuten nach Belieben. Kuba und Lewa hätten zur Führung einschieben müssen. Danach wurde der FCB stärker. Bis zur Pause passierte allerdings nicht mehr all zu viel. Roman durfte sich noch gegen „die Arroganz“ Arjen auszeichnen. In Halbzeit 2 ging es ruppiger zur Sache. Ribery hätte runter müssen und Dante später auch. Aber auch Lewa hätte sich nicht beschweren dürfen nach einem Tritt gegen Boateng. Das erste Tor erzielte Bayern. Egal. Noch sind wir nicht geschlagen. Marco setzte sich im Strafraum durch und wurde von Dante klar gefoult. Den fälligen Elfer verwandelte Günni gegen die blaue Manuela sicher. 1:1! Das erste Mal völlige Ekstase in unserem Block. Von den BayernKunden war übrigens bis auf das „Super Bayern-Super Bayern hey hey“ null Komma null zu hören. Zwei Minuten vor dem Ende erzielte ausgerechnet Robben das entscheidende Tor. Bayern war also Champions-League Sieger. Jedoch empfanden wir keine Trauer. Sofort wurden die Schals in die Höhe gehievt. So viel durften wir in dieser Saison mit unserem Ballspielverein erleben. Es war eine glänzende Saison. Auch ohne Titel. Mögen uns die Bayern-Kunden nun glauben oder nicht. Nach dem Spiel fand man in London irgendwie nur traurige Anhänger in Rot-Weiß vor. Komisch eigentlich. Hatten Sie sich eben die Krone Europas aufgesetzt. Auf die Frage warum sie denn nicht feiern, antwortete einer von Ihnen: „Verdommt vom Spuil her hätten wir aich oigentlich 4:0 abschiasen miüsen! Mir gonget jetzt in unsere Herberg!“ Es ist schön erfolgreich zu sein. Aber bitte lieber Gott – Lass uns nie so werden! Die Nacht verbrachten wir dann am Bahnhof – Es wurde eine lange Nacht, bevor wir wieder mit dem TGV Richtung Straßburg abfuhren. Die Heimfahrt verlief ohne nennenswerte Zwischenfälle und gestaltete sich wirklich äußerst kurzweilig. Natürlich hatte man in diesem Finale eine große Chance verpasst, die womöglich nicht so schnell wieder kommen wird. Dennoch haben gerade die Minuten nach dem Schlusspfiff gezeigt, warum wir stolz sind, Borussen zu sein! Heja BVB!
Monat: Mai 2013
CL Halbfinale: Real Madrid – BVB
Madrid zum Zweiten
Bereits in der Gruppenphase waren wir zu Gast in der spanischen Hauptstadt. Damals im November 2012 war es allerdings deutlich wärmer als dieses Mal. Lediglich 11°C und regnerisches Wetter begrüßte uns am Flughafen. Es war unser erster „Nicht-Direkt-Flug“ Auswärts-Trip. Der Flug ab/bis Stuttgart war der Einzige noch bezahlbare. Beim Hinflug hatten wir einen Stopp in Zürich. Beim Heimflug in Frankfurt! (Flugdauer Frankfurt – Stuttgart handgestoppte 21 Minuten und 34 Sekunden;-) Nun aber zum Spiel: Es ist das Champions-League-Halbfinal Rückspiel. Beim Hinspiel zog Robert Lewandowski seine Show ab und Borussia gewann wenn auch etwas überraschend aber dennoch hoch verdient mit 4:1. Die Ausgangssituation fürs Rückspiel war also optimal und dennoch gefährlich. Den Tag verbrachten wir wieder am Puerto del Sol im Cafe Europa. Immer mehr Borussen fanden sich zum gemeinsamen Einsingen ein. Ein ähnliches Bild wie im November – nur die Sonne fehlte!
Nach kurzer U-Bahn-Fahrt zum altehrwürdigen Estadio Santiago Bernabéu brachten wir die Einlasskontrollen hinter uns. Die Spanier scheinen dazugelernt zu haben. Denn es ging viel gesitteter und geregelter zu als in der Gruppenphase. Die spanische Polizei agierte freundlicherweise auch sehr passiv. Vor der Partie präsentierten die Fans der Königlichen eine nette Choreo, wobei man den Henkelpott leider nur erahnen konnte. Das Spiel wurde genau das, was man erwarten konnte. Madrid drückte mächtig aufs Tempo. Bereits in der Anfangsphase hätte es 2:0 für die Madrilenen stehen können, wäre da nicht Roman Weidenfeller im Weg gestanden. Erneut eine Sahne-Leistung vom Dortmunder Schlussmann. Die Stimmung im Block war vergleichbar mit dem Auswärtsspiel in Manchester. Überragend. Durchgehend war Feuer unterm Dach. Nahezu jeder Borusse stieg in die lauten Schlachtrufe mit ein.
In Hälfte 2 hätten Lewa und Günni das erlösende Auswärtstor erzielen müssen. Allerdings scheiterte man am Aluminium und Keeper López. Zehn Minuten vor Schluss wurde es wieder spannend. Madrid erzielte zwei Tore und war somit nur noch ein Tor vom Finale entfernt. Allerdings stemmte sich Borussia dagegen und überstand auch die 6 Minuten Nachspielzeit ohne weiteren Gegentreffer.
Das unglaubliche war Geschehen! Borussia Dortmund ist im Finale der UEFA Champions-League 2013.
Que sera sera – Whatever will be, will be? – We’re going to Wembely – Que sera sera!